Die Suchmaschine Bing und der Browser Edge sollen intelligenter werden. Microsoft integriert künstliche Intelligenz (KI), um vollständigere Antworten, ein neues Chat-Erlebnis und mehr zu bieten.
Microsoft ist Google zuvorgekommen. Der Suchmaschinenkonzern hatte schon länger für den 8. Februar zu einer Veranstaltung zu künstlicher Intelligenz eingeladen. Der Windows-Konzern hat dagegen erst am 6. Februar zu einem Termin am 7. Februar eingeladen und selber News aus dem KI-Bereich verkündet. Microsoft reichert seine Suchmaschine Bing und den Browser Edge mit einem künstlichen neuronalen Netz an.
Microsoft will nicht weniger, als die Suche neu erfinden. Dazu hat das Unternehmen einen Copiloten am Start, der nicht mehr nur nach Wörtern sucht, sondern konkrete Fragen versteht – und versucht sie zu beantworten. Das Unternehmen hat ihn mit einem grossen Update für Bing und Edge veröffentlicht. Es handelt es sich um eine verbesserte Version von ChatGPT, die es als Vorschauversion online gibt. Interessierte Nutzer können sich auf bing.com/new auf eine Warteliste setzen. Einzige Voraussetzung: ein Microsoft-Konto. In den kommenden Wochen will Microsoft den Zugang zu Bing stetig neuen Usern ermöglichen. Eine mobile App ist auch in Planung.
Was kann die neue KI-Suche?
Die neue Suche wird bei Bing künftig zu einer zweigeteilten Ergebnisanzeige führen. Auf der linken Seite werden die gewohnten Suchergebnisse angezeigt. Auf der rechten sind die KI-Antwort, die Quellen dazu und ein Chatfenster für Rückfragen. Ebenso gibt es vorgeschlagene, weitere Fragestellungen, die durch die KI generiert werden.
Beim Browser Edge integriert Microsoft den Copiloten in eine Sidebar. Der Konzern kann sich auch vorstellen, eines Tages ein Plugin zu veröffentlichen, damit der Chat auch mit anderen Browsern funktioniert. Über die Sidebar kannst du dir zum Beispiel eine gerade geöffnete Website zusammenfassen lassen. Oder einen Finanzbericht mit der Konkurrenz in Tabellenform abgleichen lassen. Die KI soll dich auch beim Verfassen von Beiträgen im Internet unterstützen.
Das neue Bing läuft auf einem speziell für die Suche angepassten OpenAI-Modell. Microsoft nennt es Prometheus-Modell. Bei der Entwicklung sind wichtige Erkenntnisse von ChatGPT und GPT-3.5 eingeflossen, um angeblich schnellere, genauere und leistungsfähigere Antworten zu erhalten. Die KI kann sich mit dem Internet neues Wissen antrainieren, was zu zielgerichteteren Ergebnissen führen soll. Microsoft hat das neue KI-Modell in die Bing-Suchranking-Engine integriert und damit, nach eigenen Angaben, den grössten Relevanzsprung seit zwei Jahrzehnten erreicht.
Gemeinsam mit OpenAI hat Microsoft Sicherheitsvorkehrungen integriert. So sollen schädliche Inhalte wie Fehlinformationen, Desinformation oder diskriminierender Content herausgefiltert werden.